„Die Intermodale Transportkette – effizient UND nachhaltig!“
Unter dem Motto „Wirtschaftsentwicklung 2023 – Auswirkungen auf die Transportketten“ fand am 26.01.2023 eine Fachveranstaltung vor ca. 150 Fachbesuchern hauptsächlich aus der Verladerschaft und Transportbranche in Linz statt. Ein wichtiges Thema war dabei auch die Frage, inwieweit der Kombinierte Verkehr als „Game Changer“ für eine nachhaltige Gütermobilität dienen kann. CombiNet, vertreten durch Generalsekretär Erich Possegger, war eingeladen, die Bedeutung und die zentrale Rolle der Terminals in intermodalen Transportketten näher darzustellen.
Große Unsicherheiten in den Faktorkosten des Transportes – und hier insbesondere Energie, teils massive Störungen in den Lieferketten und Kapazitätsengpässe – führen in der verladenden Wirtschaft immer häufiger dazu, dass die Themen wie Versorgungssicherheit und Verfügbarkeit zunehmend in den Vordergrund rücken und selbst das Thema Kosten eine deutlich niedrigere Priorität bekommt. Die Auswirkungen dieser und noch vieler anderer Trends war Gegenstand eines sog. „VNL-Powerdays“ in den Räumlichkeiten der VOEST in Linz.
Etwa 150 Teilnehmer, vornehmlich aus der österreichischen Verladerschaft und der Transportbranche bekamen im ersten Teil zunächst eine Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage und einen Ausblick zur konjunkturellen Entwicklung und dessen Einfluss auf die Transportströme. Grundtenor dabei war, dass zwar einige Wirtschaftsindikatoren trotz aller Krisensituationen auf eine gewisse Entspannung in den einzelnen Weltmärkten hindeuten, dass dies aber keinesfalls als generelle Erholung gesehen werden darf und daher nach wie vor Vorsicht geboten ist.
Im zweiten Teil wurde von Branchenvertretern ein Überblick über die aktuelle Marktsituation und auch ein Ausblick auf die kurzfristige Entwicklung in den Verkehrsbereichen Straße, Bahn und Binnenschiff, Luftfracht und Seefracht gegeben. Während im Straßengüterverkehr die Volatilität der Kosten (z.B. Diesel) und die mittelfristige Thematik der Verfügbarkeit von Kapazitäten (personal) ein Thema ist, zeigt sich auf der Schiene trotz erheblichen Bedarfs leider die nicht vorhandene Transportqualität als eines der größten Hemmnisse für eine längerfristige und nachhaltige Entwicklung des Sektors. Im Bereich der Seefracht gehen die Einschätzungen nach wie vor von einer zu erwartenden operativen Instabilität der Transportketten, volatilen Preisentwicklungen und auch zusätzlichen Marktveränderungen etwa durch die Veränderungen in Reederei-Konsortien oder durch das massive Wachstum an Schiffskapazitäten aus, wodurch auch in der kurz- bis mittelfristigen Perspektive keine wirkliche Beruhigung der Märkte absehbar ist.
Ein großer Themenblock der Veranstaltung war schließlich der Bedeutung des Kombinierten Verkehrs auch im Lichte der vorstehenden Trends gewidmet. Von Seiten der Verlader und auch der Transportwirtschaft wurden zunächst die Anforderungen an das System – allen voran Planbarkeit, Verfügbarkeit, Kapazitäten, Transparenz und natürlich Preis – skizziert.
Im Beitrag von CombiNet wurde zunächst auf die bereits heute bestehenden vielfältigen Möglichkeiten des Intermodalverkehrs eingegangen, welche Bedeutung der Sektor bereits heute für die österreichische Transportwirtschaft hat und welche Möglichkeiten das System und die Mitgliedsunternehmen von CombiNet bieten, um heute nachhaltige und wirtschaftliche Transportketten gleichermaßen zu realisieren. Marktseitig zeigt sich allerdings sehr oft ein viel zu geringes Wissen über diese Möglichkeiten. Umgekehrt verlangt eine weitere Verlagerung auf die Schiene natürlich auch die notwendigen Kapazitäten – und hier sind die Terminals und die Investitionen in Infrastruktur besonders gefragt – und auch die effizienten „industriellen“ Produktionsformen auf der Schiene, um die Anforderungen der Wirtschaft optimal erfüllen zu können.